LEITBILD

 

1. Wir setzen auf persönliche Beziehungen

Ein Freund ist ein Mensch, der mich anmnimmt, wertschätzt und versteht. Auf Freunde kann ich mich jederzeit verlassen, und Freunde können auf mich zählen. Davon gingen die ehemaligen Gründer aus, als sie 1982 den Freundeskreis gründeten. Das Zusammensein ist geprägt von Gemeinschaft, von  offenem Austausch und von gegenseitiger Unterstützung. Persönliche Beziehungen und Freundschaften werden als Grundlage für ein zufriedenes Leben ohne Suchtmittel angesehen.

 

2. Wir sehen den ganzen Menschen

Unsere Angebote zielen auf die körperliche und seelische Gesundheitsförderung der Gruppenteilnehmer/innen. Es geht darum, eine zufriedene Abstinenz zu erreichen und eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens zu finden. Dabei sind Grundwerte - insbesondere die Liebe zum Nächsten - das Fundement. Wir sind offen für alle.

 

3. Wir begleiten Abhängige und Angehörige

Wir sehen die Auswirkungen von Sucht auf das Familiensystem und betrachten Sucht daher als Familienkrankheit. Deshalb ist der Freundeskreis nicht nur für abhängige Menschen offen, sondern genauso für Partner/innen, Kinder, persönliche Freunde/innen von Suchtkranken oder Suchtmittel-Missbraucher/innen. Alle bekommen den Raum in der Gruppe, den sie für die Bearbeitung ihrer eigenen Probleme benötigen. Wir geben auch Informationen und Hinweise auf spezifische Angebote der Suchthilfe.

Unsere  drei Gruppen sind über dem Stadtgebiet von Bremerhaven verteilt und sind dem Vorstand des Vereins gegenüber verantwortlich.

 

4. Wir verstehen uns als Selbsthilfegruppe

Selbsthilfe kennzeichnet: Selbstbestimmung, Eigenverantwortung, Gleichberechtigung und Freiwilligkeit.

Menschen kommen in die Selbsthilfegruppe, weil sie am Ende sind und ihre Probleme mit dem Suchtmittel nicht mehr allein bewältigen können. Die Erfahrungen der anderen Betroffenen machen Mut und können einen Umdenkungsprozess in Gang setzen. Neue  und andere Möglichkeiten, das eigene Leben zu gestalten, eröffnen sich. Das betrifft insbesondere auch den Umgang mit Konflikten. Somit können sich Menschen in der Selbsthilfe persönlich weiterentwicklen.

Im Sinne des Freundeskreises funktioniert eine Gruppe, wenn die Mitglieder bereit sind, ihre  Erfahrungen einzubringen, sich gegenseitig ausreden zu lassen, einander zuzuhören und über Inhalte des Gruppengesprächs nach außen zu schweigen.

 

5. Wir begleiten in eine zufriedene Abstinenz

Suchtkrankheit kann nur dann zum Stillstand kommen, wenn der Suchtmittelkonsum eingestellt wird.

Ein abhängiger Mensch ist nicht in der Lage dauerhaft den Suchtmittelkonsum zu steuern oder zu kontrollieren. Den Entschluss zur Suchtmittelabstinenz trifft jedes unserer Mitglieder selbstbewusst und eigenverantwortlich. Die Gruppen begleiten diesen Prozess zur Entscheidungsfindung als solidarische Gemeinschaft und unterstützt in Krisensituationen.

Für die Gesellschaft fordert der Freundeskreis kein generelles Verbot von Suchtmitteln, setzt sich aber für einen bewussten Umgang mit Suchtmitteln ein und trägt nach außen, dass ein Lebenohne Suchtstoffe lebenswert ist.

 

6. Wir sind für alle Suchtformen mit Einschränkungen offen

Aufgrund unserer Entstehungsgeschichte sprechen wir mit unserem Gruppenangebot in erster Linie Menschen an, die Probleme mit Alkohol haben.

Der Freundeskreis bemüht sich um Offenheit, denn wir wollen ebenso Menschen ansprechen, die nicht nur vom Alkohol abhängig, sondern an einer Doppelabhängigkeit leiden. Dieses können Medikamente aber auch Drogen sein.

 

7. Wir leisten ehrenamtliche Hilfe

Ehrenamtliche aktive Mitglieder/innen geben ihre  persönlichen Erfahrungen an Interessierte bzw. Betroffene weiter und informieren über Suchterkrankungen. Wir begleiten Menschen mit Suchtproblemen und leisten Motivationsarbeit. Bei Bedarf gehen wir mit zu Beratungsstellen, Fachkliniken und Behörden und bieten von Fall zu Fall Hausbesuche an. Die Unabhängigkeit der Selbsthilfegruppen und der Grundsatz der Hilfe zur Selbsthilfe stehen immer an erster Stelle. Die Übernahme von Aufgaben bringt jedoch für die Personen, die sich ehrenamtlich engagieren, auch finanzielle  Belastungen mit sich.  Deshalb ist die Suchthilfe auch auf Spenden und öffentliche Gelder angewiesen.

 

8. Wir  haben im Verbund der Suchtkrankenhilfe

Der Freundeskreis arbeitet im Behandlungsverbund der Suchtkrankenhilfe partnerschaftlich mit anderen Institutionen zusammen, insbesondere mit Beratungsstellen und Fachkliniken. Wir verstehen uns als verlässliche Säule dieses Systems. Ehrenamtliche und hauptamtliche Suchtkrankenhilfe ergänzen sich vor Ort.

Der Freundeskreis ist Mitglied im Verbund der Selbsthilfeorganisation Bremerhavener Topf.

Mit anderen Sucht-Selbsthilfevereinen gibt es gute Partnerschaften.

 

9. Wir sind der Freundeskreis

Freundeskreis bedeutet: Ein Kreis von Freunden

Im Laufe seiner Entwicklung hat sich der Freundeskreis organsisiert, Strukturen geschaffen und sich als eingetragener Verein gegründet. Ein Netzwerk der persönlichen Hilfe ist entstanden. Die gewachsenen Organisationsstrukturen werden von allen Mitgliedern anerkannt. Die Mitglieder leisten auch einen finanziellen Beitrag für die Gemeinschaft. Die Präsentation des Freundeskreises in der Öffentlichkeit erfolgt durch die Wort- und Bildmarke des Freundeskreis-Logos.

Die  Gruppen des Freundeskreises arbeiten nicht anonym. Die Gruppensprecher/innen und auch die Vorstandsmitglieder/innen sind namentlich als Ansprechpartner/innen bekannt.

Dieses Leitbild wurde bei der letzten Gruppenleitersitzung vorgestellt und verabschiedet.

Der Vorstand